Brasilien ist laut Werbeslogan der Regierung „ein reiches Land, ein Land ohne Armut“. Die Realität sieht aber oft ganz anders aus.
Bildervortrag mit Gespräch: Dienstag, 20. März in der Buchhandlung Masur in Heidenheim um 20 Uhr
Für ein Jahr habe ich in der Favela Monte Azul, ein Armutsviertel der 20 Mio. Stadt São Paulos, mit den Bewohnern, Kindern und Jugendlichen gearbeitet. Und je länger ich dort lebte, um so mehr fragte ich mich, woher kommt eigentlich Brasiliens Kultur, was bewegt die Menschen in ihren kleinen Hütten hinter den großen Plasmabildschirmen und wie wird der extreme Kontrast zwischen Armen und Reichen erhalten?
Neben meiner Arbeit als „Hortpapa“ und Musiklehrer in der gemeinnützigen Organisation „Monte Azul“ werde ich auch über Indianer, über meine Reisen durch den Regenwald und über das farbenfrohe Nordostbrasilien berichten sowie von meinen Erlebnissen als Tramper von São Paulo über Argentinien, Chile und Bolivien bis nach Lima in Peru.
Im zweiten Teil, nach einer kleinen Pause, gebe ich ein Impulsreferat über Entwicklungshilfe, globale Abhängigkeiten und Völkerverständigung, welches ein paar meiner Gedanke während der Reise widerspiegelt. Daraufhin werden wir in ein Gespräch übergehen, mit der Fragestellung: „Kolumbus oder Dirk Niebel (FDP)? Sollten wir uns, statt für Entwicklungshilfe, für ein globales Kunstwerk einsetzten?“
Erlebnisse mit Bildern von einem Kontinent mit unglaublicher Vielfalt.
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Zum Inhalt des Vortrages
Sao Paulo in Brasilien ist mit knapp 20 Mio. Einwohnern nicht nur die größte Metropole Südamerikas sondern wird auch oft als die größte deutsche Industriestadt bezeichnet, denn fast jedes deutsche Unternehmen hat dort eine Tochterfirma. Doch in dem Armutsviertel Monte Azul, in dem ich das letzte Jahr wohnte und als Cellolehrer und Jugendbetreuer arbeitete, ist davon nichts zu spüren. Sehr viele sind arbeitslos oder leben von schlecht bezahlten Reinigungsjobs oder Bauarbeiten in den Luxusvierteln, welche keine 15 min. zu Fuß davon entfernt sind. Doch das Leben ist offen, mit viel Musik und Fußball – und soziale Probleme werden gerne hinter einer Fassade von südländischer Lebensfreude versteckt.
Und nicht nur in Sao Paulo zeigt sich Brasilien als ein Land der Gegensätze. Im tiefen Regenwald fast unter dem Äquator verbringen Indianer ihre Zeit vorm Fernseher und der Playstation während ihr Volk einen unfairen Kampf gegen Energiekonzerne und die Vernichtung des Regenwaldes Kämpft. In Bahia, dem Mekka der weltberühmten Sandstrände, treffen sich Menschen aller Hautfarben im Namen Christi zu Kulten des Candomblé, tanzen die Kampfkunst Capoeira oder putzen als Straßenkinder die Schuhe der Turisten. Und nicht zuletzt im Süden Brasiliens wo globale Agrarkonzerne endlose Gen-Sojafelder bis aufs letzte ausreitzen und dabei die Kleinbauern und die Landbevölkerung vertreiben. Ein Problem, das in ganz Südamerika exisitiert, wie ich auf einer Reis per Anhalter von Buenos Aires in Argentinien bis nach Lima in Peru feststellte.
Im zweiten Teil, nach einer kleinen Pause, gebe ich ein Impulsreferat über Entwicklungshilfe, globale Abhängigkeiten und Völkerverständigung, welches ein paar meiner Gedanke während der Reise widerspiegelt und daraufhin werden wir in ein Gespräch übergehen, mit der Fragestellung: „Kolumbus oder Dirk Niebel (FDP)? Sollten wir uns, statt für Entwicklungshilfe, für ein globales Kunstwerk einsetzten?“
Konsumkritischer Stadtrundgang
Ort: Vor den Schlossarkaden, Olgastraße 7, 89518 Heidenheim
Zeit: Do. 22.03.2012 16 Uhr
Konsumkritische Stadtrundgänge für Kinder und Jugendliche haben das Ziel, auf spielerische Art und Weise die Globalisierung in der eigenen Stadt deutlich zu machen und den Zusammenhang herzustellen zwischen Konsum und Werbung auf der einen Seite und den globalen und sozialen Problemen auf der anderen Seite.
Wir beschäftigen uns dabei mit den Fragen, woher kommt unsere Kleidung, unsere Nahrung und die vielen IT-Produkte. Wer Profitiert vom Welthandel, warum wollen alle Wirtschaftswachstum und ist das überhaupt möglich.
Wie könnten wir uns beim Kauf verhalten, um diese Probleme zu beheben und so zu einer besseren Welt beizutragen.
Falls Möglich bitte anmelden unter: wellemut@gmail.com
Teilnahme empfohlen frühestens ab 4. Klasse.
Treffpunkt vor den Schossarkaden:
http://maps.google.de/maps?q=48.679344,10.152448&hl=de&ll=48.679284,10.152467&spn=0.001013,0.001725&num=1&t=h&z=19
Radio: Am Mo. 19. März Vormittags : Auf free FM http://www.freefm.de Vormittags
Schonmal reinhören und im Interview ziwschen Fabiano und mir etwas über Brasilien hören.